Haas verliert Flügel, Formel-1-Rennchef die Geduld
Romain Grosjean in Bahrain
Ein möglichst leichtes Auto ist wünschenswert, aber so hatte sich das Romain Grosjean nicht vorgestellt: Von seinem Haas-Renner lösten sich Teile der seitlichen Luftleit-Elemente, ein Teil davon flatterte in die Nacht von Bahrain, andere Karbonscherben fanden sich in den Lufteinlässen der Seitenkästen wieder – was weder der Aerodynamik förderlich war, noch der Kühlung.
Die Situation wurde so schlimm, dass der Genfer einen dritten Boxenstopp einlegen musste, um den Lufteinlass freiräumen zu lassen.
Haas war nicht der einzige Rennstall mit solchen Problemen. Am Ferrari von WM-Leader Sebastian Vettel hatte sich im Training ebenfalls ein Teil der seitlichen Luftleiter verabschiedet.
Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting ist auch für Sicherheitsbelange zuständig. In Bahrain sagte der Engländer: «Wenn sich Teile von einem GP-Renner lösen, ist das immer gefährlich. Die heutigen Autos sind mit solch komplizierten Aufbauten versehen, dass die kleinste Berührung strukturelle Schäden erzeugen kann. Wenn danach anhaltend aerodynamischer Druck auf die Teile wirkt, knicken sie irgendwann ein. Genau das ist Grosjean passiert. Ein Teil segelte zum Glück ins Gras. Einige weitere Teile blieben auf und neben der Bahn liegen, noch mehr wurden vom Team beim Boxenstopp entfernt. All das ist wenig befriedigend. Wir müssen uns darüber im Klaren sein – auch ein kleines Teil kann grossen Schaden anrichten.»
Entweder ein Karbonteil trifft den Fahrer oder es wird vom Halo auf den Piloten abgelenkt oder es führt zu Reifenschäden. Whiting will das alles nicht erleben: «Wir müssen sicherstellen, dass diese ganzen Teile halten.»
Haas-Teamchef Günther Steiner: «Wir sind nicht ganz sicher, ob Romain kurz nach dem Start eine Berührung hatte oder ob er unglücklich auf einen Randstein traf. Der Boxenstopp war unvermeidlich: Die Aerodynamik wurde so gestört, dass der Wagen unfahrbar war.»